Akzeptanz- und Commitment Therapie ACT

In der Akzeptanz- und Commitment-Therapie, ACT (wird ausgesprochen wie das englische Wort "act"), werden Ratsuchende eingeladen, unangenehme innere Erlebnisse zu akzeptieren anstatt gegen sie anzukämpfen und durch das Kämpfen aus den Augen zu verlieren, wofür sie eigentlich leben möchten. Oft entstehen durch das Vermeiden von Gedanken und Gefühlen neue Probleme, wie das zum Beispiel beim Alkoholkonsum der Fall sein kann, wenn er zu häufig zum "Runterkommen" verwendet wird. Das Trinken macht schlechte Gefühle kurzfristig weg, führt aber häufig zu neuen schlechten Gefühlen und weiteren Problemen; man spricht von Vermeidungsverhalten.

Bei der ACT-Therapie geht es zunächst um die Einsicht, dass es uns Menschen paradoxerweise oft erst gelingt, etwas anders zu verändern, wenn wir erkennen, was wir nicht verändern können. Dazu gehören zum Beispiel Gedanken und Gefühle und viele Symptome. Die lassen sich nicht so einfach verändern oder korrigieren, auch wenn man dies mit allen Mitteln versucht.

Statt an Symptomreduktion oder der Veränderung von Gedanken und Gefühlen zu arbeiten, werden in der ACT-Therapie Fertigkeiten zur Akzeptanz innerer Erlebnisse vermittelt. Auch werden für den Ratsuchenden persönliche wichtige und wertvolle Lebensziele erarbeitet, wodurch er in seinem Leben eine Richtung einschlagen kann. Diese gibt ihm zusätzliche Wahlmöglichkeiten im Alltag um sich für ein wert-und sinnvolles eigenes Leben engagieren zu können. Auf das Beispiel Trinken zum Stressabbau bezogen könnte dies bedeuten, dass jemand eine Freundschaft auch dann pflegt, wenn er nicht super drauf ist und das Trinken alkoholfreier Getränke stärker zu seiner Gewohnheit wird.

Bei ACT wird vorwiegend mit Metaphern, Achtsamkeitsübungen und erlebnisorientierten Techniken gearbeitet. Das Ziel ist, die psychische Flexibilität zu erhöhen. Psychische Flexibilität bedeutet, dass es einer Person immer besser gelingt, in Kontakt mit dem gegenwärtigen Moment zu sein und je nachdem, was die aktuelle Situation erfordert, ihr Verhalten ändern oder beharrlich beibehalten kann. Die selbst gesetzten wertebezogenen Ziele bieten ihm dabei die Orientierung.

Begründer dieser Therapie-Methode ist der Amerikaner Steven Hayes.

Literatur:

Russ Harris: "Wer dem Glück hinterher rennt, läuft daran vorbei". Ein Umdenkbuch. Verlag Kösel 2011

Matthias Wengenroth: "Das Leben annehmen" So hilft die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT). Verlag Hans Huber, Bern 2011

 

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